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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 241

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
241 Suleiman zurck und lie sich in Ofen nieder, wo er seinen dauernden Sik nahm; Ungarn blieb fast 150 Jahre hindurch eine trkische Provinz. c) Die Kmpfe gegen die Seeruber. Whrend der Kriege mit Franz I. hatten die Trken die Piraten von Algier und Tunis veranlat. Spanien und Italien dnrch ihre Ranbzge zu be-lstigen. Frankreich dagegen zu verschonen. Anch die deutschen Ordens-ritter, denen der Kaiser nach ihrer Vertreibung von Rhodus durch Suleiman die Insel Malta berwiesen hatte, muten sich vor ihnen zurckziehen. Karl zog mit einer groen Flotte nach Afrika, eroberte Tunis und befreite 20 000 Christen, die aus Spanien und Italien geraubt waren und als Sklaven verkauft werden sollten (1535). Nicht so glcklich war sein Zug nach Algier. Ein Sturm, der mehrere Tage anhielt, vernichtete die kaiserliche Flotte, und durch emen Aussall der Trken kam das Heer in eine bedrngte Lage. Mit Mhe und unter mancherlei Gefahren kehrte Karl uuverrichteter Sache nach Spanien zurck (1541). _ 3. Karls Abdankung und Tod. Zwei Jahre vor seinem Aode dankte Karl als Kaiser ab und bergab die sterreichischen Lnder seinem Bruder Ferdinand, den er den Kurfrsten zu seinem Nachsolger vor-schlug; Spanien, die Besitzungen in Italien und in der neuen Welt, sowie die Niederlande erhielt sein Sohn Philipp. Er selber begab sich in das Kloster San Yuste in Spanien, um hier während der letzten Tage seines Lebens seinen Ausenthalt zu nehmen und sich aus den Tod vorzubereiten. Karl verbrachte die Zeit in dem Kloster mit srommen bungen und beschftigte sich mit Studien, der Anfertigung von Uhren und andern mechanischen Arbeiten. Er starb im Jahre 1558.a) Vierter Abschnitt. Die Kirchentrennung (Reformation). A. Me Kirchentrennung (Reformation) in Deutschland. I. pte Anfnge der Kirchentrennung bis zum Reichstage zu Worms. 1521. 1. Ursachen und Veranlassung. a. Die Ursachen. In den letzten Zeiten des Mittelalters hatten sich in die Kirche verschiedene Mistnde eingeschlichen, und unter der i) Vergleiche Platens Gedicht: Der Pilgrim von San Yuste." Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. Il 16

2. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 73

1846 - Berlin : Klemann
Spanien 73 ten 1527 —1529 (beendigt durch den Damenfrieden> stürmt Carl von Bourbon, seit 1523 auf kaiserlicher Seite-, Rom 1527; Bourgogne kommt wieder an Frankreich. In den drei letzten Kriegen behauptet Karl den Besitz Mai- lands, verliert ab'er 1552 Metz, Toul und Verdun, an Hein- rich H. von Frankreich. 1535. Karl erobert Tunis und Goletta, befreit die Christen- sclaven. 1541. Unglücklicher Zug gegen Algier. 1556. Der Kaiser legt nach einer thateureichen (vergl. Deutsch- land) und glanzenden Regierung die Krone nieder; stirbt im Kloster San Just 1558. 1556—1598. Philipp Ii. Durch Despotie und Fanatismus das Land entvölkert und erschöpft. Friede mit Frankreich zu Chateau Cambresis 1559. Schreckliche Thätigkeit der Inquisition, eingesührt 1-180. — Hinrichtung des Don Carlos. Vertreibung der Mauren 1568. Beginn des 68jährigen Freiheitskampfes der Niederländer (Egmont, Hoorne hingerichtet 1568, Wilhelm von Oranien er- inordet 1584). Seesieg über die Türken bei Lepanto, 1571, unter Inan d'austria. . 1580, Alba erobert Portu- gal; die fremden Besitzungen der Portugiesen für Spanien verloren. 1588, die gegen England (Elisabeth unterstützt die Niederländer) ausgerüstete unüberwindliche Flotte zerstreut und geschlagen. Amerikas Schätze können den Verlust nicht decken. Die unglückliche Theilnahme an den franz. Religionskriegen beschleunigt den Verfall des Reichs. Philipp Ii. hinterläßt 1598 eine Schuldenlast von 140 Will Ducaten. Unter seinen schwachen Nachfolgern sinkt Spa- nien immer mehr. - . 1598—1621. Philipp Iii. unter Lerma's Leitung. Der Friede mit England, 1604, öffnet wieder die Verbindung mit Amerika. Zwölfjähriger Waffenstillstand mit den Nieder- landen .1609. Die völlige Vertreibung der Moriskos ver- ödet das schon entvölkerte Land. 1621—1665. Philipp Iv., geleitet von Ouvarez. Erneuer-

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 514

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
514 Zehnter Zeitraum. der Erbitterung verletzter Natkonalehre geführten, Kampfe rangen die Spanier bis zu seinem Sturze wider ihn. Don Jose de Pa- la fox rief sie zuerst zu den Waffen; es bildete sich eine Cen- tra l j u n t a, und Joseph, kaum in Madrid angelangt, mußte wieder an den Ebro zurück flichen. Zwar führte ihn Napoleon aufs neue nach seiner Residenz, den 4. Dec. 1808; seine Heere schlugen die des Kriegs unkundigen Spanier in den Schlachten, dagegen stritten diese in kleinen Banden, Guerilla's, mit überwiegendem Vortheil. Vergebens boten Napoleons beste Heer- führer, M a sse n a, N e y, S o u l t, Suchet, alles auf, was Kunst, Erfahrung und Tapferkeit vermögen; sie gewannen Schlachten, er- isio oberten Festungen, drangen bis gen Cadix, ohne deshalb Spanien zu erobern. Man berechnet die Kosten dieses Kriegs für Frankreich auf 230 Millionen Franken. Den22.Juli 1812 entfloh Joseph 1812 zum zweiten Male aus Madrid, und Wellington, an der Spitze eines englischen Heeres, ward davon Meister. Hier entwarfen die Cortes eine neue, die königliche Gewalt allerdings fast vernichtende Verfaffung, die aber doch von den verbündeten Mächten genehmigt ward. Gleichwohlrückten die Franzosen am Ende des Jahres 1812 nochmals in Madrid ein, und Joseph sah seine Residenz gleichfalls wie- der. Doch die Unfälle Napoleons in Rußland entschieden auch für im- mer über Spanien; Soult wurde im Anfänge des Jahres 1813 mit 30,000 Mann abberufen, Joseph verließ Madrid zum dritten 1813 Male den 27. Mai, Suchet zog sich gegen die Pyrenäen und räumte Spanien nach der unglücklichen Schlacht bei Vittoria. ben2i; Aje Eroberung von Toulouse durch Wellington, den 10. April Ju1u 1814, beendigte den spanisch - französischen Krieg. Ferdinand Vi!. war von Napoleon aus Valencay entlas- sen worden den 11. Dec. 1813, nachdem er vorher einen Freund- schafts- und Friedenstractat mit ihm abgeschlossen, den aber die 1814 Corres, als erzwungen, schlechthin verwarfen; den 24. März betrat Ferdinand den spanischen Boden wieder, ward mit Begeisterung empfangen, doch weigerte er sich, die Constitution von 1812 zu un- terzeichnen. Ein strenges Gericht erging über alle im Civil und Militair, so der vorigen Regierung gedient oder den Cortes ange- hangen; die Inquisition, die Klöster, dec Jesuiterorden wurden 1810 wieder hergestellt; 6000 betrug die Zahl der verbannten, 12,000 die der verhafteten oder ihrer bürgerlichen Rechte beraubten Spa- nier ! Zwei Parteien, die der Servilen, königlich Gesinnten, und Liberalen, Constitutioncllen, gingen aus diesem Drucke hervor. 25 Mal wechselten die Minister binnen fünf Jahren, und die Camarilla, oder der den König persönlich umgebende Hofstaat, waltete. Endlich bracb, zu Anfänge des Jahres 1820, 1820 die Empörung zuerst unter den Tcuppeü los, welche die Einschif- fung nach America verweigerten / zwei höhere Officiere, der Obrist-

4. Geschichte der Neuzeit - S. 279

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 24. Napoleons Krieg in Portugal und Spanien. 279 entsagung und der Übertragung der Krone an Napoleon, dann zwang er Ferdinand zur Anerkennung dieses Gewaltstreiches. Ferdinand mußte sich mit einer Jahresrente begnügen und in Frankreich leben, während König Karl sich mit seiner Familie nach Rom begab. Zum Könige von Spanien ernannte Napoleon jetzt seinen ältesten Bruder Joseph, welcher Neapel an den bisherigen Großherzog von Berg, Joachim Murat, abtreten mußte. Dessen Großherzogtum erhielt der Kronprinz Ludwig von Holland. Als Joseph unter dem Schutze französischer Truppen in Madrid einzog, war dort bereits ein Aufstand ausgebrochen, der den Franzosen 1200 Soldaten kostete und ihnen zeigte, daß das spanische Volk mit der napoleonischen Zwingherrschaft nicht einverstanden war. Ganz Spanien griff nun zu den Waffen, und England versprach Hilfe. Es entspann sich ein heftiger fünfjähriger Krieg (1808—1813), welcher mit wechselndem Glücke geführt wurde. Bei Baylen (22. ^uli 1808) ward ein französisches Heer unter dem General Dupont von den Spaniern gefangen genommen. Das von den Franzosen belagerte Saragossa verteidigte sich unter Palasox aufs heldenmütigste. Jedes Haus ward in eine Festung verwandelt, die Mönche riefen jung und alt zu den Waffen und feuerten die Belagerten zur Ausdauer und Tapferkeit an. Als eine Batterie von ihrer Mannschaft verlassen war, eilte ein junges Mädchen herbei, schoß selbst die Kanonen ab und rief durch ihren Mut die beschämten Krieger zurück. Saragossa hielt sich; die Franzosen zogen ab. Joseph mußte Madrid verlassen. Inzwischen war in Portugal ein englisches Heer unter Arthur Wellesley, dem nachmaligen Herzog von Wellington, gelandet und hatte den General Junot besiegt und zum Abzug genötigt. Nach dem glänzenden Kongreß zu Erfurt eilte Napoleon mit einem mächtigen Heer selbst nach Spanien, besiegte seine Gegner und setzte seinen Bruder Joseph wieder ein. Aber er konnte nur kurze Zeit in Spanien verweilen, da Östreich von neuem zu den Waffen griff. Nun drängte Marschall Soult mit dem zum Teil aus Deutschen bestehenden großen Heer die Engländer aus Spanien fort; doch rettete Wellington durch den Sieg bei Talavera 1809 Portugal. Das zum zweiten Mal belagerte Saragossa fiel nach tapferer Gegenwehr, und Palafox geriet in französische Gefangenschaft. Trotzdem gelang die vollständige Unterwerfung Spaniens nicht. Die spanische Nationalregierung nahm ihren Sitz in Cadix, und der Volkskrieg loderte abermals auf. Überall bildeten sich Guerillabanden,

5. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 140

1879 - Leipzig : Teubner
140 Krieg in Spanien 1704—10. in dem ganzen Kriege. Von Morgens 8 bis gegen 3 Uhr Nachmittags rangen die 110,000 Franzosen unter Villars gegen den 120,000 M. starken Feind in entsetzlichem Gemetzel, bis sie zuletzt, nachdem Villars verwundet worden war, sich aus dem Kampfe zurückzogen. Im Ganzen waren 33,000 M. gefallen, aber die Sieger hatten 3000 M. mehr Verlust als die Besiegten. Ludwig Xiv. befand sich in der größten Noth, zumal da jetzt auch in Spanien die französische Sache eine unglückliche Wendung nahm. Dort hatte der Krieg erst im I. 1704 seinen Ansang genommen, nachdem der Erzherzog Karl aus einer englisch-holländischen Flotte an der Küste von Portugal, daß sich den Engländern anschloß, gelandet war. Im I. 1705 nahmen die Engländer durch Ueberrmnpelung die Felsenfestung Gibraltar. Im nächsten Jahre erklärten sich die Catalonier, stets in feindlicher Spannung mit den Castilianern, im Verein mit Valencia, Aragonien und Navarra, also die Landschaften im Gebiete des Ebro, für den König Karl Iii., und nun entstand in Spanien ein gräuelvoller Bürgerkrieg, in welchem bald die eine Partei bald die andere die Oberhand hatte. Madrid war bald in der Hand des einen, bald in der des andern Königs. Im I. 1710 stand die Sache des Königs Philipp V. so schlecht, daß alle Hoffnung verloren schien; fein Großvater aber, der König Ludwig Xiv., fühlte sich nach der Schlacht bei Malplaquet außer Stande, ihm Unterstützung zu schicken. Er drang daher in feinen Enkel, die Königskrone von Spanien auszugeben, und da dieser sich weigerte, so versprach er in den Friedensunterhandlungen mit den Verbündeten, bedeutende Hiilssgelder zur Vertreibung seines Enkels zahlen zu wollen. Der stolze, übermüthige König von Frankreich konnte tiefer nicht gedemüthigt werden. Aber plötzlich traten Ereignisse ein, welche ihn aus feiner verzweifelten Lage retteten. In Spanien stellte der dorthin geschickte Vendome das französische Kriegsglück wieder her, so daß Karl auf einen kleinen Küstenstrich von Katalonien beschränkt war. Ein

6. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 80

1881 - Leipzig : Teubner
80 Krieg in Spanien bis 1814. setzten in verschiedenen Städten provisorische Regierungen ein und erhoben sich zu einem allgemeinen Ausstaud. Überall bildeten sich unter kühnen Führern bewaffnete Banden, welche, begünstigt durch die Natur des Landes, im kleinen Krieg (Guerillakrieg) dem Feinde Gefahr brachten. In Portugal landete ein englisches Heer unter Wellesley (Lord Wellington) und zwang Jnuot, mit seinem ganzen Korps die Waffen zu strecken, und in Andalusien wurden 20 000 Franzosen unter Dupout von 50 000 Spaniern umringt und gefangen genommen. Joseph verließ Madrid, und die Franzosen zogen sich an den Ebro zurück. Da brach Napoleon selbst nach seiner Zusammenkunft mit Alexander von Rußland zu Erfurt mit einem Heere von 350 000 Mann in Spanien ein und stellte das Kriegsglück wieder her. Er drang bis Madrid vor (4. Dezbr. 1808) und vertrieb die Engländer aus Spanien. Als Napoleon Spanien verließ, weil ein neuer Krieg mit Österreich drohte (1809), wurde von seinen Generalen der Kampf mit Glück fortgesetzt, so daß die französischen Truppen sich fast über das ganze Land verbreiteten und die spanische Nationalregierung ihren Sitz nach Cadix verlegen mußte. Die berief im Jahre 1810 eine Versammlung der Cortes, welche eine neue freisinnige Verfassung entwarf, die Konstitution vom Jahre 1812. Indessen dauerte der Guerillakrieg mit seinen unsäglichen Beschwerden und Gefahren fort, und es war den Franzosen trotz ihrer übermächtigen Zahl nicht möglich, das Land zu beruhigen. Als im Jahre 1812 Napoleon für den Feldzug nach Rußland Truppen aus Spanien herauszog, drang Wellington von Portugal aus wieder in Spanien vor und schlug, von den Guerillabanden unterstützt, die Franzosen bei Salamauca (22. Juli 1812). Noch hielten sich die Franzosen tapfer; als aber Napoleons Glück in Rußland zerbrochen war und Wellington nochmals bei Vittoria einen großen Sieg erfochten hatte (21. Juni 1813), mußten sie Spanien räumen. Wellington folgte ihnen nach Frankreich und schlug zuletzt den Marschall Soult bei Toulouse (10. April 1814), zu einer Zeit, wo die Verbündeten be-

7. Geschichte der neuesten Zeit - S. 38

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
38 Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. fr die Englnder unzugnglich machen. Eine Gelegenheit dazu bot sich alsbald. 3. König Karl Iv. von Spanien hatte zugunsten seines Sohnes ab-danken mssen. Vater und Sohn verklagten einander bei dem Kaiser. Da begab er sich nach Bayonne und lud beide vor sich. Sie berhuften einander in seiner Gegenwart mit Schmhungen, und er bewog einen nach dem andern, auf die Krone zu verzichten. Darauf machte er seinen ltern Bruder Joseph zum König von Spanien und an seiner Stelle seinen Schwager Joachim Mrat zum König von Neapel. Auch in Spanien begannen die Franzosen, unbekmmert um die Neigungen und Wnsche der Einheimischen, ihre neuen Lebens- und Ver-waltungsformen einzufhren. Da flammte denn im ganzen Land ein grimmiger Aufstand empor, unter englischer Fhrung, mit englischem Gelde, ein Kampf, wie ihn Napoleon noch nicht erlebt hatte: im Kleinkrieg (guerilla) machten sich die Spanier, von ihren Geistlichen gespornt und geleitet, jeden Vorteil zunutze, den ihnen ihr Land bot mit seinen unzhligen und unbersichtlichen Schluchten. Diese unaufhrlichen kleinen berflle und Beschieungen aus sichern Hinterhalt entmutigten allmhlich die Rhein-bundtruppen, die Napoleon mit Vorliebe auf diesen mrderischen Kriegs-schauplatz sendete. In Andalusien mute ein ganzes franzsisches Heer die Waffen strecken; die geschlagene und gefangene Besatzung Portugals be-frderten englische Schiffe in die Heimat. Die Städte Valencia und Saragossa verteidigten sich mit zhem Heldenmut, wie im Altertum Sa-gunt und Numantia. König Joseph vermochte sich in Madrid nicht zu halten; Napoleon fhrte ihn persnlich nach kurzem, erfolgreichem Feldzuge zurck. Aber der Krieg hrte darum nicht auf: in uneinnehmbaren Befestigungen wies der englische General Wellington alle Angriffe der franzsischen Heere zurck. 5. Der Krieg mit sterreich 1809. 1. Bevor Napoleon nach Spanien ging, l^atte er in Erfurt eine glnzende Frstenversammlung veranstaltet: da suchte er den Zaren an seiner Seite festzuhalten und durch unerhrte Prachtentfaltung wie durch die Leistungen seiner Schauspieler, namentlich des gefeierten Talma, die Deutschen zu gewinnen; Wieland und Goethe wurden mit groer Aus-Zeichnung empfangen. Vergebens aber hatte er bei diesem Feste den Kaiser Franz erwartet. Denn sterreich rstete sich lngst zu einem neuen Waffengang, zu dem die franzsischen Mierfolge in Spanien gerade jetzt anlockten; auch auf Preuens Beistand machte man sich Hoffnung. Erzherzog Johann,

8. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 115

1911 - Breslau : Hirt
Der Krieg in Spanien. 115 getroffenen Bestimmungen zu binden. Englands Macht war sogar noch gewachsen; zur See hatte es keinen Gegner mehr und konnte sich daher (1806) der hollndischen Kapkolonie bemchtigen. Wie rcksichtslos es seine Jnter-essen zu wahren gedachte, erfuhr Dnemark. Als dieser Staat aufgefordert wurde, der Kontinentalsperre beizutreten, legte sich eine englische Flotte vor Kopenhagen, bescho die Stadt und fhrte die dnischen Kriegsschiffe hinweg. Dnemark trat dem franzsischen Bndnisse bei, während Rußland an Eng-land und im folgenden Jahre auch an Schweden den Krieg erklrte und tiefes (1809) zur Abtretung von Finnland zwang. Napoleons Weltherrschaft. 71. Der Krieg in Spanien. Im Herbste 1807 lie Napoleon seine Truppen in Portugal, das der Kontinentalsperre nicht beitreten Portugal, ivollte, einrcken und erklrte das Haus Braganza fr abgesetzt. Im folgenden Jahre berief er den spanischen König Karl Iv. und seinen Sohn Ferdinand, zwischen denen ernstliche Zerwrfnisse ausgebrochen waren, vor seinen Richterstuhl nach Bayonne und ntigte beide, auf die Krone zu verzichten. Ihr Nachfolger wurde Joseph Bonaparte,Josephkomg während die Krone von Neapel Murat erhielt. Dadurch jedoch, da D' Sdqmcr" sich das spanische Volk mit Untersttzung englischer Truppen fr sein angestammtes Knigshaus erhob, zog sich der Krieg zwischen den beiden groen Gegnern England und Napoleon in dasjenige Land Europas, das dank seiner ungewhnlich groen Kstenentwicklung einer Seemacht die beste Gelegenheit bot, einen zu Lande kmpfenden Verbndeten wirk-sam zu untersttzen. Hier hinderte berdies die Schwierigkeit des Ge-lndes und der eigentmliche kriegerische Charakter seiner Bewohner Na-Poleons Heere daran, durch rasche, vernichtende Schlge eine schnelle Entscheidung herbeizufhren. Nachdem daher Napoleon durch eine Zu-sammenknnft mit dem Zaren zu Erfurt, die durch die Teilnahme seiner Vasallenfrsten zu einem glnzenden Kongre wurde, sich den Rcken Kongre w gedeckt hatte, zog er selbst mit einem starken Heere nach Spanien und trfurt 1808' fhrte Joseph nach Madrid. Die Englnder wurden bis zur Kste zu-rckgedrngt, Saragossa von den Franzosen nach heldenmtigem Wider- Saragossa, stnde erobert*). Da sich aber in diesem Augenblicke der sterreichische Kaiser und sein Minister, Graf Stadion, von der englischen Regierung bestimmen lieen, an Napoleon den Krieg zu erklären, mute dieser die weitere Unterwerfung Spaniens seinen Generalen berlassen. General Mellesley, der damals den Oberbefehl der das englische Heer bernahm, siegte der König Joseph und wurde deshalb zum Lord Welling- Wellington, ton erhoben (vgl. 55 Anm.). Die franzsischen Truppen erschpften sich im Kleinkriege mit bewaffneten Volkshaufen (Guerillas"), bis schlie-lich Wellington durch seinen Sieg bei Vitoria (in den Baskischen Pro-Binzen, Juni 1813) Spanien endgltig von den Franzosen befreite. *) Vgl. in der alten Geschichte Sagunt und Numantia. 8*

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 766

1858 - Weimar : Böhlau
766 Meister werden könne. Da wurde ein französisches Heer von 14,000 Mann, welches unter Anführung deß Generals Dupont in Andalusien stand, von den Schaaren unter Castannoß eingeschlossen und mußte auf offenem Felde die Waffen strecken. Mit gesteigertem Eifer erhob sich nun an allen Orten das Volk; die spanischen Granden und Minister verließen den König Joseph und eilten zu dessen siegreichen Feinden; Joseph selbst floh am 1. August aus seiner Hauptstadt nach Vittoria, und alle französischen Heere zogen sich hinter den Ebro zurück, um Ver- stärkungen und ihren Kaiser zu erwarten. Die Spanier glaubten jetzt die Befreiung ihres Vaterlandes vollen- det; Castannoß wurde zum Generalissimus aller spanischen Heere er- nanni; der Kardinal von Bourbon, ein Mann von hoher Geburt, aber schwachen Geistes, wurde an die Spitze der Regierung gestellt, und aus Abgeordneten der Provinzial-Junten eine Central-Junta nach Aranjuez berufen. Inzwischen hatten auch die Portugiesen die Waffen gegen die französische Besatzung ergriffen, und zu Oporto war eine Junta unter dem Vorsitze des dasigen Bischofs errichtet worden. Im August war ein englisches Heer unter den Generalen Dalrymple und Arthur Wellesley, dem nachmaligen Herzog von Wellington, in Portugal gelandet. In Folge einer Schlacht in der Nähe von Lissabon, bei dem Dorfe Vimiera, zwischen Junot und Wellesley, wurde ein Vertrag geschloffen und die Franzosen wurden auf Englands Kosten aus Portugal nach Frankreich gebracht. Auf Napoleons Befehl hatten sich schon vor der Entthronung Karls Iv. 18,000 Spanier nach Italien, später von da nach Dänemark begeben müssen. Der Befehls- haber derselben, der Marquis La Romana, erfuhr jetzt durch den Admiral der englischen vor Fünen aufgestellten Flotte die Lage seines Vaterlandes, und nach einer Uebereinkunft mit dem englischen Admiral kehrte er mit 6000 Spaniern auf englischen Transportschiffen in sein Vaterland zurück. Den übrigen spanischen Regimentern gelang die Ein- schiffung nicht, und sie wurden als Kriegsgefangene nach Deutschland geschickt. Die Besorgniß Napoleons erregten jetzt die großen Rüstungen, welche Oestreich betrieb. Von Toulouse aus forderte er am 25. Juli 1808 die Fürsten des Rheinbundes auf, ihre Contingente in Bereitschaft zu halten. Das wiener Kabinet war mit seinen Rüstungen und mit seinen Entschlüssen noch nicht im Reinen, und es beeilte sich daher, den entstandenen Verdacht durch die friedlichsten Erklärungen zu heben. Na- poleon wünschte erst mit Spanien fertig zu werden, und deshalb nahm er die Entschuldigungen Oestreichs an. Von Erfurt aus, wo er im Oktober 1808 mit dem Kaiser Alexander eine vierzehntägige Zusam- menkunft hielt, bestellte er vorläufig die gegen Oestreich getroffenen Maßregeln wieder ab. Furchtbare Heeresmaflen zogen nun nach Spanien. Dort war auch ein englisches Heer unter John Moore aus Portugal eingerückt. Da aber die Spanier in der Begeisterung die kluge Anweisung der Junta von Sevilla, nicht einen Schlachtenkrieg, sondern einen Volkskrieg zu führen, vergaßen, so wurden sie in einer Reihe von Schlachten besiegt, und am 4. December 1808 war Madrid wieder in der Gewalt Napo- leons. Zwar brach dieser am 20. December gegen die Engländer auf,

10. Die neuere Zeit - S. 109

1855 - Koblenz : Baedeker
Krieg in Spanien. 109 Königreich Neapel Murat erhielt. (Das erledigte Großherzogthum Berg ward für den Kronprinzen von Holland bestimmt.) Die ganze Nation ergriff mit großer Erbitterung die Waffen gegen den ihr hinterlistig aufgedrungenen König, der auch bald^die kann: betretene Hauptstadt wieder verlassen mußte. Zugleich vertrieb ein englisches Heer unter Wellesley die Franzosen aus Portugal. Da eilte Na- poleon, nachdem ihm Kaiser Alexander bei einer persönlichen Zusam- menkunft zu Erfurt für den Fall eines Krieges mit Oesterreich Bei- stand versprochen hatte, mit einem furchtbaren Heere selbst nach Spanien und rückte unter mehreren siegreichen Gefechten in Madrid ein. Dann kehrte er selbst nach Frankreich zurück, weil ein neuer Krieg mit Oesterreich drohte. Als auch die heldenmüthig verthei- digte Festung Saragossa gefallen war, schien Spanien der fremden Herrschaft zu erliegen, und Wellesley's zweifelhafter Sieg über König Joseph bei Tala vera (27. und 28. Juli 1809), wegen dessen er zum Viscount Wellington erhoben wurde, blieb wenigstens ohne Er- folg. Die Franzosen, von leichten Kriegerschaaren, Guerillas ge- nannt, stets umschwärmt und überfallen, drangen immer weiter ge- gen S. vor; aber alle ihre Bemühungen, das von einer spanisch- englischen Flotte unterstützte Cadix einzunehmen, blieben ohne Erfolg, und der glänzende Sieg Wellington's bei Salamanca 1812 gab dem Kriege eine so günstige Wendung, daß Joseph Madrid auf kurze Zeit verlassen und die Belagerung von Cadix (nach ^/zjähri- ger Dauer) aufgehoben werden mußte. Als nun Napoleon nach dem unglücklichen Feldzuge in Rußland einen Theil seines Heeres aus Spanien abberief, entschied Wellington durch einen neuen großen Sieg bei Vitoria (über Jourdan) 1813 das Schicksal Spaniens;, der König Joseph entrann kaum der Gefangenschaft durch die Flucht nach Frankreich. Ein neues französisches Heer (unter Soult) ward von Wellington über die Pyrenäen zurückgedrängt, und Ferdinand Vii. kehrte aus seiner Gefangenschaft (zu Valenxay) nach Madrid zurück, als Napoleon bereits entthront war. 8- 45. Die Aufhebung der weltlichen Macht des Papstes 1809. Schon bald nach seiner Kaiserkrönung hatte Napoleon den Plan gefaßt, dem Papste seine weltliche Herrschaft zu nehmen, ihn nach
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